Musikalische Akademie des Nationaltheater-Orchesters Mannheim e.V.

D-­Moll – später zeichnet Mozart den Komtur im Don Giovanni in dieser Tonart und gibt sei­nem Requiem den profunden Rahmen. Streng klingt sie, ernst; ganz ungewöhnlich jedenfalls für ein Solokonzert, das im 18. Jahrhundert doch bitte „gefallen“ möge. Und tatsächlich waren die Wiener von so viel Subjektivität wohl über­fordert, die Entfremdung zu Mozart begann. Erst die Romantiker konnten sich einlassen auf das Kompromisslose, mit dem das Konzert bis heute besticht.

Eine Symphonie wie eine Kathedrale – von der Einleitung, die sich wie aus himmlischen Sphären herabsenkt, über den Fall in verzweiflungsvolle Abgründe hin zu jenen majestätischen Chorälen, in denen sich Anton Bruckners tiefer Glaube an die göttliche Rettung manifestiert: Diese Musik ist ein Gottesdienst. Sein „kontrapunk­tisches Meisterstück“ hat Anton Bruckner die Symphonie Nr. 5 genannt – aber die ungeheure Fugenkonstruktion im Finalsatz ist nur eines der vielen Wunder dieses Werks. Keine andere seiner Symphonien entwickelt ein so intensives mys­tisches Strahlen und gleichzeitig so enorme dynamische Extreme wie diese Fünfte, die manche auch die „Katholische“ nennen. Dieses Werk des Glaubens entsteht in einer für Bruckner dunklen Zeit, als seine Symphonie Nr. 3 krachend beim Publikum durchfällt. Umso glücklicher ist er dann mit seiner Fünften, an der er jahrelang arbei­tet – und die er traurigerweise nie gehört hat, der Grazer Uraufführung 1894 muss er wegen schwerer Krankheit fernbleiben …
Das coronabedingt verspätete große Finale des Mannheimer Brucknerzyklus!

Besetzung

Alexander Soddy (Dirigent)
Marianna Shirinyan (Klavier)

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20 d-Moll KV 466

Anton Bruckner (1824–1896)
Symphonie Nr. 5 B-Dur WAB 105

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